Die Geschichte der Glanzbilder

begann Mitte des 19. Jahrhunderts mit der Erfindung der Chromolithographie. Sie ermöglichte den Druck von Bildern in großen Stückzahlen. Um die Produktion noch weiter zu steigern, druckte, prägte und stanzte um 1860 die Firma Hagelberg-Berlin erstmals einen Bogen mit mehreren Bildern. Dies führte zur Einführung der heute noch bekannten Stege, in denen dann das Firmenzeichen und die Bogennummer eingedruckt wurde (Pieske, Luxuspapier 190).

Die Hochburg der Glanzbilderherstellung befand sich lange Zeit in Berlin bis ca. 1900. Aber auch weitere Städte Deutschlands sowie in England, Holland, Frankreich, Österreich, Ungarn, CSSR Dänemark, Schweden, Norwegen und den USA gab es entsprechende Firmen. Selten handelte es sich jedoch um reine Glanzbilderproduzenten. Meistens wurden noch andere Artikel wie Ansichts- und Glückwunschkarten, Zigarettenkistenaustattung und Etiketten etc. hergestellt. Heute gibt es weltweit nur noch 2 Firmen (Deutschland und England) die sich der Produktion dieser alten Tradition verschrieben haben. Von der Herstellung der Werkzeuge bis zur Verarbeitung der gedruckten Bögen wird vielfach auch heute noch vieles in Handarbeit gefertigt.

Verwendung fanden und finden Glanzbilder als Sammel- und Tauschobjekte. Hier sind solche mit Glimmer wertvoller. Weiter wurden sie als Verzierung von Schmuckdosen und Möbelstücken, von Paten- und Weihnachtsbriefen, Papierkanevas, Calling Cards, Schultüten, Poesiealben, Lebkuchen und Christbaumschmuck genutzt, sie stecken in Wundertüten und Knallbonbons. In der heutigen Zeit werden Glanzbilder auch zur Herstellung von Decoupagen benutzt.

Viele Regionen in Deutschland haben ihre eigene Bezeichnung für Glanzbilder, dazu zählen: Reliefs, Oblaten, Albumbilder, Rosenbilder, Lackbilder, Stammbuchbilder, Kleebilder, Matritzen und Viellibchen. Aber auch in weiteren Ländern der Welt sind Glanzbilder unter verschiedenen Namen bekannt. Beispiele sind: Frankreich „feuilles en échantillons oder image et chromos“, in Skandinavien „Kiiltokuvia, Glansbilleder oder Bokmärken“, in den Benelux Ländern „Poesie Plaatjes“ und bei den englisch sprechenden Ländern „scrap-pictures“ oder „die-cut“.

Bleibt nur zu hoffen, dass die Besinnung zu alten Werten und der Nostalgie diese Tradition noch lange anhält.


Quelle: ©Ernst Freihoff GmbH (Glanzbilderkatalog)
Kursiv geschriebener Text wurde von mir abgeändert/editiert! (19.12.05)